
Einweihung des neuen Forschungszentrums ICON der LMU und des LMU Klinikums in Großhadern
Die Ludwig-Maximilians-Universität München und das LMU Klinikum setzen gemeinsam verstärkt auf den Kampf gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, die laut der Weltgesundheitsorganisation als eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und weltweit gelten. Das neue Forschungszentrum für translationale Medizin ICON der LMU am Campus Großhadern/Martinsried, gemeinsam gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie dem Land Bayern, schlägt hier eine wichtige Brücke zwischen biomedizinischer Forschung und klinischer Anwendung, um kardiovaskuläre Krankheiten effizient zu bekämpfen.
Nutzung und Standort
Bei dem Neubau des ICON (Interfaculty Center for Cardiovascular Disease Network Modelling) handelt es sich um einen geförderten Forschungsbau nach Art. 91b Abs. 1 GG, in dem die Entwicklung neuer präventiver, diagnostischer und therapeutischer Strategien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ausgelöst durch Fehlfunktionen des endokrinen und metabolischen Systems vorangetrieben werden soll. Nutzer des Neubaus sind verschiedene Einrichtungen der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Tiermedizin der Ludwig-Maximilians-Universität. Für den angestrebten Transfer von Erkenntnissen in der Wissenschaft ist ICON am Campus Großhadern in direkter Nachbarschaft zum Biotech-Campus Martinsried strategisch bestens angesiedelt. Der Neubau ICON (2. Bauabschnitt) wurde zeitversetzt zum Neubau Diagnostik des Max-von-Pettenkofer-Instituts (DIAG, 1. Bauabschnitt) auf dem selben Baufeld errichtet. Beide Bauteile umschließen einen gemeinsamen Innenhof. Das Baufeld bietet Platz für einen dritten Bauabschnitt. Somit kann das Grundstück optimal ausgenutzt werden und das Ensemble bildet einen städtebaulich maßstäblichen Baustein innerhalb seiner Umgebung.Die straffe Zeitvorgabe des Fördergebers von fünf Jahren ab der Planung bis Nutzungsaufnahme konnte durch das erfolgreiche Projektmanagment des Staatlichen Bauamts München 2 gemeinsam mit dem Planungsteam erfüllt werden.


Architektur
Das sechsgeschossige Gebäude ist ein Betonskelettbau mit einem ohne Versatz durchlaufenden Tragsystem. Der Grundriss ist in hochinstallierte Bereiche mit Laboratorien, Operationsräumen und Tierhaltung sowie niedrig installierte Bereiche wie Büros und Auswertezonen gegliedert. Hinter der zentralen Erschließungszone mit dem notwendigen Treppenhaus und dem Personen-/ Material- aufzug ist der Grundriss als 3-Bund-System mit zwei längslaufenden notwendigen Fluren organisiert. Das Technikgeschoss befindet sich im 4. OG zwischen Tierhaltung und bildgebenden Bereichen, um diese unterschiedlichen Nutzungsbereiche optimal zu versorgen.



Technik
Das Gebäude ist so konzipiert, dass im Sinne von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Primärenergie eingespart werden kann. Zur Energieeinsparung kommt in der Lüftung die
Wärmerückgewinnung mit Abwärmenutzung zum Einsatz. Erwähnenswert ist zum einen die indirekte adiabate Kühlung zur Minimierung der Kälteleistungen, zum anderen die Auskopplung von Abwärme und Kälte für die Verwendung bei den Niedertemperaturverbrauchern des Gebäudes. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden durch die Ausschöpfung von Kapazitäten bestehender Erzeugungsanlagen auf dem Campus mittels Netzerweiterungen wenig Ressourcen für neue Anlagen verwendet. Im Übrigen werden regenerative Energien in Form einer Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche eingesetzt.







Bauherr
Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Projektleitung
Staatliches Bauamt München 2
Generalplanung
Doranth Post Architekten GmbH
Bauleitung
Naumann Petersen Conrad Joesten Architekten und beratende Ingenieure
Statik
Zilch + Müller Ingenieure Gmb
HLS-Planung + Elektroplanung
Weber & Partner GmbH
Landschaftsplanung
Lohrer Hochrein
Laborplanung
Ingenierbüro Mühlbacher GmbH
Technische Projektsteuerung
Messbar Ingenieure GmbH