Herzkatheter-Anlage
Herzkatheter-Anlage © Tobias Heimplätzer

Einweihung des neuen Forschungszentrums ICON der LMU und des LMU Klinikums in Großhadern

Die Ludwig-Maximilians-Universität München und das LMU Klinikum setzen gemeinsam verstärkt auf den Kampf gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, die laut der Weltgesundheitsorganisation als eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und weltweit gelten. Das neue Forschungszentrum für translationale Medizin ICON der LMU am Campus Großhadern/Martinsried, gemeinsam gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie dem Land Bayern, schlägt hier eine wichtige Brücke zwischen biomedizinischer Forschung und klinischer Anwendung, um kardiovaskuläre Krankheiten effizient zu bekämpfen.

Pressemitteilung der LMU

Pressemitteilung SZ

Nutzung und Standort

Bei dem Neubau des ICON (Interfaculty Center for Cardiovascular Disease Network Modelling) handelt es sich um einen geförderten Forschungsbau nach Art. 91b Abs. 1 GG, in dem die Entwicklung neuer präventiver, diagnostischer und therapeutischer Strategien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ausgelöst durch Fehlfunktionen des endokrinen und metabolischen Systems vorangetrieben werden soll. Nutzer des Neubaus sind verschiedene Einrichtungen der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Tiermedizin der Ludwig-Maximilians-Universität. Für den angestrebten Transfer von Erkenntnissen in der Wissenschaft ist ICON am Campus Großhadern in direkter Nachbarschaft zum Biotech-Campus Martinsried strategisch bestens angesiedelt. Der Neubau ICON (2. Bauabschnitt) wurde zeitversetzt zum Neubau Diagnostik des Max-von-Pettenkofer-Instituts (DIAG, 1. Bauabschnitt) auf dem selben Baufeld errichtet. Beide Bauteile umschließen einen gemeinsamen Innenhof. Das Baufeld bietet Platz für einen dritten Bauabschnitt. Somit kann das Grundstück optimal ausgenutzt werden und das Ensemble bildet einen städtebaulich maßstäblichen Baustein innerhalb seiner Umgebung.Die straffe Zeitvorgabe des Fördergebers von fünf Jahren ab der Planung bis Nutzungsaufnahme konnte durch das erfolgreiche Projektmanagment des Staatlichen Bauamts München 2 gemeinsam mit dem Planungsteam erfüllt werden.

Foyer 1. OG
Foyer 1. OG © Tobias Heimplätzer
Foyer
Foyer © Tobias Heimplätzer

Architektur
Das sechsgeschossige Gebäude ist ein Betonskelettbau mit einem ohne Versatz durchlaufenden Tragsystem. Der Grundriss ist in hochinstallierte Bereiche mit Laboratorien, Operationsräumen und Tierhaltung sowie niedrig installierte Bereiche wie Büros und  Auswertezonen gegliedert. Hinter der zentralen Erschließungszone mit dem notwendigen Treppenhaus und dem Personen-/ Material- aufzug ist der Grundriss als 3-Bund-System mit zwei längslaufenden notwendigen Fluren organisiert. Das Technikgeschoss befindet sich im 4. OG zwischen Tierhaltung und bildgebenden Bereichen, um diese unterschiedlichen Nutzungsbereiche optimal zu versorgen.

Außenfassade Innenhof
Außenfassade Innenhof © Tobias Heimplätzer
Seminarraum
Seminarraum © Tobias Heimplätzer
Teeküche
Teeküche © Tobias Heimplätzer

Technik
Das Gebäude ist so konzipiert, dass im Sinne von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Primärenergie eingespart werden kann. Zur Energieeinsparung kommt in der Lüftung die 
Wärmerückgewinnung mit Abwärmenutzung zum Einsatz. Erwähnenswert ist zum einen die indirekte adiabate Kühlung zur Minimierung der Kälteleistungen, zum anderen die Auskopplung von Abwärme und Kälte für die Verwendung bei den Niedertemperaturverbrauchern des Gebäudes. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden durch die Ausschöpfung von Kapazitäten bestehender Erzeugungsanlagen auf dem Campus mittels Netzerweiterungen wenig Ressourcen für neue Anlagen verwendet. Im Übrigen werden regenerative Energien in Form einer Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche eingesetzt.

Nagerhaltung
Nagerhaltung © Tobias Heimplätzer
Großraumlabor
Großraumlabor © Tobias Heimplätzer
Speziallabor
Speziallabor © Tobias Heimplätzer
Lüftungszentrale
Lüftungszentrale © Tobias Heimplätzer
Großtierhaltung
Großtierhaltung © Tobias Heimplätzer
CT (Großgerät)
CT (Großgerät) © Tobias Heimplätzer
Herzkatheter-Anlage
Herzkatheter-Anlage © Tobias Heimplätzer

Bauherr  
Freistaat Bayern,  Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Projektleitung 
Staatliches Bauamt München 2

Generalplanung 
Doranth Post Architekten GmbH

Bauleitung 
Naumann Petersen Conrad Joesten Architekten und beratende Ingenieure

Statik 
Zilch + Müller Ingenieure Gmb

HLS-Planung + Elektroplanung 
Weber & Partner GmbH

Landschaftsplanung 
Lohrer Hochrein 

Laborplanung 
Ingenierbüro Mühlbacher GmbH

Technische Projektsteuerung 
Messbar Ingenieure GmbH