Preis für Stadtbildpflege 2020 - Lobende Erwähnung für den Neubau des Philologicums der LMU

Mit den am 14.06.2022 vergebenen Preisen und "Lobenden Erwähnungen" zeichnete die Landeshauptstadt München diejenigen Projekte aus, denen der Brückenschlag zeitgenössischer Architektur zu historischer Bausubstanz kreativ, wandlungsfähig und überzeugend gelungen ist. Das "Philologicum" - Fachbibliothek der Sprach- und Literaturwissenschaften der LMU - hat sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt. Im Kontext der Ludwigstraße, die als bedeutendste Münchner Monumentalstraße des 19. Jahrhunderts gilt, fügt sich das von Grund auf sanierte Gebäude harmonisch ein. 1833-37 baute Friedrich von Gärtner das Blindeninstitut mit den beiden romanischen Portalen. Der 2014 aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf der Architekten Cuckrowitz Nachbaur besticht insbesondere durch hohe Funktionalität und räumliche Verknüpfungen der denkmalgeschützten Gebäudehülle mit der neu geschaffenen, dreidimensionalen Nutzungsstruktur für Bibliothek, Veranstaltungs- und Verwaltungsbereich. Auf der Hofseite spannt sich zwischen Eckrisaliten eine vertikale, transparente Lamellenstruktur. Im Kontext der Universitätsbauten in der Ludwigstraße verbindet dieses großzügige Entwurfskonzept die besondere Situation des Ortes mit der neuen Nutzung als Fachbibliothek zu einem unverwechselbaren Ganzen.